Zwischen Strausberger Platz und Frankfurter Tor entstand zwischen 1951 und 1964 eine Prachtstrasse des ehemaligen Ost-Berlins im Stil des sowjetischen Neoklassizismus.
Der in den fünfziger Jahren im Berliner Bezirk Friedrichshain als Stalinallee entstandene Straßenzug legt bis heute, knapp 50 Jahre nach Planungsbeginn, Zeugnis ab von seiner bewegten Vergangenheit und läßt noch ahnen, mit welcher Faszination sein Werden in der Nachkriegszeit des städtebaulichen und politischen Wiederaufbaus begleitet war.
Zahlreiche Attribute, die in den offiziellen Verlautbarungen und Publikationen jener Jahre zu finden sind, weisen der Stalinallee ausgesprochen symbolische Bedeutung als Ausdruck des Aufbauwillens zu, den Blick in eine friedliche und vor allem sozialistische Zukunft gewandt.
Im September 1953 wurden die Bauarbeiten analog dem Moskauer Vorbild begonnen. Hermann Henselmann wurde Chefarchitekt von Berlin (Ost). Es war wichtig, das Zentrum der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik zu repräsentieren.
In zweijähriger Rekordzeit wurde 1952/53 einen weitgehend homogene sieben- bis neungeschossige Straßenbebauung auf circa 1,8 Kilometern Straßenlänge zwischen Strausberger Platz und der Platzkreuzung Bersarin/Warschauer Straße (seit 1961 Frankfurter Tor) errichtet. Gleichzeitig entstand der Strausberger Platz mit schalenförmiger Randbebauung und sieben- bis dreizehngeschossig gestraffelten Punthäusern. Die östliche Fortsetzung der Magistralengetaltung um weitere 500 Meter bis zur Proskauer Straße einschließlich der markanten Turmkuppeln am Frankfurter Tor fand 1960 ihren Abschluß.
Nachdem die Bebauung der Stalinallee entsprechend ihrer ursprünglchen Planung (jedoch in erheblich veränderter Form als sozialistischer Wohnkomplex) 1959 bis 1965 bis zum Alexanderplatz fortgeführt wurde, unterschied man zunächst zwischen der „alten" und der „neuen" Stalinallee.